Die Geschichte des Ortsvereins Rottweil
Die Existenz des Rottweiler Roten Kreuzes begann am 12. Januar 1914 mit einer Gründungsversammlung im Rottweiler Rathaus. Nach dem Vorbild der Nachbarstädte Tuttlingen, Schwenningen und Schramberg sollte eine Sanitätskolonne gegründet werden. Es entstand die "Freiwillige Sanitätskolonne Rottweil".
Neben dem Stadtoberhaupt Edwin Glükher konnte Eugen Ritter den Arzt Dr. Roeger und weitere 28 angemeldete Personen begrüßen um den neuen Verein aus der Taufe zu heben. Die Patenschaft für die ersten Schritte der neuen Rottweiler Rotkreuzgruppe übernahm die Sanitätskolonne Schramberg. Mit ihrer Hilfe konnte die Ausrüstung und Ausbildung der Kolonnenmitglieder anlaufen. Noch ehe die Übernahme in den Verband des Roten Kreuzes stattfinden konnte, brach der 1. Weltkrieg aus.
Am 25. August 1914 fand dann, nach vorausgegangener Prüfung, die Aufnahme der Sanitätskolonne Rottweil unter der Nr. 41 in den Verband des Württembergischen Roten Kreuzes statt.
Nach Ende des Krieges hatten die Ehrenamtlichen endlich die Möglichkeit sich mit anderen Aufgabenfeldern zu beschäftigen. So hat die Sanitätskolonne im Jahre 1937 für insgesamt 3.692 betroffene Menschen wichtige Hilfeleistungen erbracht. Erstaunlich für die damalige Zeit ist, dass in dieser Zahl bereits 533 Patiententransporte nach Verkehrsunfällen enthalten waren.
Im Jahre 1938 wurde die Sanitätskolonne Rottweil (wie auch alle anderen Hilfsorganisationen) aufgrund eines NS-Gesetzes umbenannt. Es entstanden die "Bereitschaften". In dieser Zeit hatte der "Reichsadler" das Rote Kreuz fest im Griff und war auch im neuen Symbol sichtbar. Das Rote Kreuz hatte in dieser Zeit - Kraft Gesetzes - seine Unabhängigkeit von Staat und Ideologie verloren.
Trotz vieler Unwegbarkeiten und der dann folgenden Zeit des 2. Weltkrieges haben freiwillige Einsatzkräfte unzähligen Menschen geholfen. Mit der Übernahme der Stadtregierung durch die französische Kommandatur schlug auch die vorläufig letzte Stunde der DRK-Bereitschaft Rottweil. Sie wurde kurzerhand aufgelöst.
Da die Mitglieder der nun verbotenen Bereitschaft Rottweil die dringend notwendige Hilfe für die Bevölkerung weiter leisten wollten, haben sie sich dem "Hilfskomitee für Gesundheitspflege und Kriegsgefangenenfürsorge" angeschlossen. Leistungen im Bereich des Sanitätswesens, der Volksküche und der Schulspeisung wurden organisiert und durchgeführt.
Verhältnismäßig bald - wohl nicht wegen der großen Not und des Elends der deutschen Bevölkerung - erlaubte die französische Besatzungsmacht den Neuaufbau des Roten Kreuzes nach den für die Arbeit von Rotkreuzgruppen international anerkannten Regeln. Die Neugründung der Sanitätskolonne Rottweil wurde am 14. Juli 1946 formal vollzogen.
Im Jahre 1947 kam es dann zu einer weiteren Namensänderung. Der "DRK-Ortsverein Rottweil" entstand. Unter dem Dach des DRK-Ortsvereines arbeiteten nun aktive Helferinnen und Helfer in der "weiblichen" bzw. "männlichen" Bereitschaft. Außerdem war es jetzt auch möglich, dass fördernde Mitglieder den Verein unterstützen konnten.
Über die nun folgende Jahre bis in die jetzige Zeit hinein, vollzog sich beim DRK-Ortsverein ein ständiger Wandel und eine Anpassung an moderne Methoden der Hilfeleistung und an die Entwicklung des technischen Standards. Während dieser Zeit haben die Vorsitzenden des DRK-Ortsvereins Dr. Burger (1948 - 1957), Dr. Beyerle (1957 - 1966), Dr. Ulrich Regelmann (1966 - 1980), Dr. Mayer (1980 - 1981), Martin Tschirdewahn (1981 - 1998), Helmut Spreter (1998 - 2012) und Manfred Lenz (2012 - jetzt) ganz entscheidend zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Strukturen des Vereins beigetragen und sich bleibende Verdienste erworben.
Aufgrund der Vielzahl der zu bewältigenden Aufgaben ist der DRK-Ortsverein Rottweil heute in die Bereiche Sanitäts- und Betreuungsdienst (Bereitschaft), Jugendarbeit (JRK) sowie Sozialarbeit aufgeteilt.